Hallo Ihr Lieben,
Im Sommer 2014 habe ich eine Geschichte begonnen, die leider relativ schnell auf meinen Stapel der angefangenen Projekte gewandert ist. Erst im Oktober 2015 habe ich beschlossen, diese Geschichte wieder aufzugreifen und zwar mit einem ganz konkreten Ziel – einem Romanwettbewerb von Tolino. Nähere Infos hierzu findet ihr hier!
Der Einsendeschluss für diesen Wettbewerb ist der 30. März, da ich aber ja bereits am 24. März nach Shanghai fliege, muss ich mein Manuskript vorher einreichen. Ich bin mittlerweile fast fertig, das Ende steht kurz davor und ich kann es einfach nicht glauben. Im Oktober hatte mein Text 15 000 Wörter, jetzt hat es 87 000. Und jaaa, es ist möglich, in 6 Monaten ein Buch zu schreiben (die Frage ist halt, ob es gut ist, aber das Thema lassen wir mal 🙂 )
Phase 1: Ideenfindung
Es ist immer gut, zu wissen, worüber man schreibt, stimmts 😉 Mir kommen die Ideen überall: in der Schule, in der Dusche, im Bus. Komischer Weise entstehen die besten Ideen bei mir beim Skifahren, Schwimmen im Meer und beim Malen. Das war schon immer so, und für mich ist das eine verlässliche „Ideenquelle“. Versucht also, euch einige Orte oder Tätigkeiten zu suchen, bei denen euch zuverlässig neue Einfälle kommen. Versteift euch aber auch nicht zu sehr, ansonsten trauen sich die Ideen vielleicht gar nicht mehr zu euch.
Phase 2: Einen Weg einschlagen
Sind die ersten Ideen, gefasst, gilt es, einige Dinge zu klären. Klar ist es wichtig, jede Menge drauflos zu schreiben, aber beantwortet trotzdem zunächst folgende Punkte:
- Was will ich schreiben? Viele Ideen lassen sich als Kurzgeschichten genauso gut umsetzen wie als Roman. Ihr müsst dann beim Plotten aber anders vorgehen.
- Setze ich mir ein bestimmtes Datum, oder lasse ich auf mich zukommen, wie schnell ich voran komme? In meinem Fall gab es ja ein bestimmtes Abgabedatum, und ich muss sagen, es ist eine interessante und wichtige Erfahrung, mit Timelimit zu schreiben
- Welchen Stil und welches Genre wähle ich? Schreibe ich lustig und humorvoll oder ernst und tiefsinnig? Wird das ein Fantasyroman oder doch ein Krimi?
Name
Spitzname
Alter
Geburtstag
Geburtsort
Aussehen
Kleidung
Schmuck
Stimme & Sprache
Accessoire, das immer dabei ist
Wirkung auf andere
Ausbildung
Beruf
Interessen
Hobbys
Lieblingsfarbe
Lieblingsessen
Abneigungen
Ziele
Wünsche & Träume
Innerer Konflikt
Charaktereigenschaften
Gesundheit
Besondere Talente
Stärken
Schwächen
Familie
Partner
Freunde
Feinde
Vergangenheit
Diesen Steckbrief habe ich zum Teil aus dem Buch „Wie schreibe ich eine Kurzgeschichte?“ von Annika Kühn entnommen. Obwohl ich einen Roman schreibe, hat es mir sehr weitergeholfen. Zu „Wie schreibe ich eine Kurzgeschichte?“ gelangt ihr hier!
Phase 3: Der Zauber des Anfangs
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber die 20 ersten Seiten fallen mir immer unglaublich leicht. Irgendwie sprudele ich da nur so vor Ideen und Motivation, schreibe in jeder freien Minute und plane so vor mich hin. In dieser Zeit entstehen auch jede Menge selbstgezeichnete Buchcover, Klappentexte und Protagonistenportraits. Falls es euch auch so geht, ist es wichtig, dass ihr diesen Schwung ausnutzt. Schreibt jetzt wirklich so viel es geht, haltet alle eure Ideen für später fest und traut euch, Plottwists zu machen, wenn ihr eine neue Änderung habt!
Phase 4: Durchhalten!
Das ist vermutlich die längste Phase, in meinem Fall hat sie ganze 3 Monate gedauert. Ist der erste Enthusiasmus erst einmal abgeflaut, fällt das Schreiben oft umso schwerer. Plötzlich wird euch klar, wieviel Plot und wie viele Wörter wirklich noch vor euch liegen, bis ihr das fertige Exemplar in der Hand habt. Versucht, euch nicht von diesen Zweifeln abhalten zu lassen! Ihr müsst an euch und eure Ideen glauben, sonst hat es von vornerein keinen Wert mehr. Auch wenn es doof klingt, ich sage mir immer, dass auch so viele mittelmäßig gute Bücher es in die Buchhandlung geschafft haben. Fragt mich nicht, wieso mich das motiviert, aber irgendwie klappt es 🙂 Sagt euch immer wieder folgendes Zitat:
I may not yet be there, but I´m closer than I was yesterday!
Ihr kommt eurem Ziel mit jedem Wort näher!
Ein großes Problem ist, gerade wenn man so jung ist wie wir, die Zeit. Zwischen Schule, lernen, Sport und Partymachen bleibt kaum noch Zeit (und Energie!) zum Schreiben. Ich darf mich da nicht rausnehmen, viel zu oft nehme ich mir vor, eine bestimmte Anzahl an Wörter zu schreiben und am Ende liegt der Tagesscore bei 0. Wie es trotzdem klappt?
- Macht euren Laptop zu eurem persönlichen Begleiter- sofern es Größe und Akkukapazität zulässt. Erstens lassen sich Autofahrten und Wartezeiten so sinnvoll nutzen und zweitens wird oft unterschätzt, wie sehr ein Ortswechsel die Inspiration fördern kann. Schreiben während Auto- und Zugfahrten sind für mich absolut cool 🙂
- Nicht fehlen darf der Laptop auch abends auf dem Sofa oder im Bett, zumindest ist das bei mir so. Abends, wenn für die Schule alles fertig ist, beginnt für mich das Schreiben, und oft komme ich da auch ganz gut voran.
- Circa 99 Prozent meiner Texte entstanden in der Schule. Während andere Schüler heimlich unter dem Tisch ans Handy gehen, versuche ich, möglichst unauffällig auf meinen Block zu kritzeln. Das sind entweder ausformulierte Kapitel oder wilde Gedankengänge, aber Fakt ist: es hilft!
- Protagonisten detaillierter gestalten und lebendiger machen, ihre Persönlichkeit verstärken
- Beziehungen zweier Protagonisten treffender skizzieren
- Kapiteleinteilung
- Gelungene Kapitelenden
- Häufige Formulierungen/ Verben austauschen
- Wiederholungen finden und entfernen