01. November 2015

Time for NaNoWriMo!

Heute geht es also los, und ich kann ja noch nicht einmal sagen, was genau losgeht, weil das hier mein erster NaNoWriMo ist, und ich auf dem Gebiet vollkommener Neuling bin.

Werde ich den Enthusiasmus beibehalten, den ich gerade erfreulicher Weise noch habe?

Wer wird in den nächtlichen Kämpfen siegen- der Wille, den NaNoWriMo zu gewinnen oder doch die Müdigkeit?

Werde ich es durchziehen, werden es zu wenig Wörter, werde ich die Schule nebenher komplett in den Sand setzen oder gebe ich Mitte November auf? Hoffentlich nicht! Um diese Variante so gut wie möglich zu verhindern, habe ich mir ein paar Sachen zusammen gesucht, die mir helfen, den NaNoWriMo durchzuhalten. Hier kommt also meine persönliche NaNoWriMo-Survival-Liste. Hoffentlich helfen euch ein paar von den Tipps weiter 🙂

1. E R F O L G  Z U M  D O W N L O A D E N

„Forest- stay focused“- das ist eine App, bei der man Bäume wachsen lassen kann. Die Vorraussetzung: man darf so lange, wie der Baum zum Wachsen braucht, das Handy nicht benutzen (die Zeit lässt sich einstellen, man braucht aber mindestens 10 Minuten).Wird die Regel missbraucht, stirbt der Baum.

Vielleicht geht es euch ja genau so wie mir, dass ihr während dem Schreiben immer wieder nach dem Handy greift, sei es wegen einer WhatsApp- Nachricht, einer Facebook-Benachrichtigung oder dem plötzlichen Drang zum Snapchaten. Das kostet Zeit, und Ideen, die davor noch präsent waren, gehen schnell verloren. Deswegen ist diese App perfekt für alle, die sich wie ich gerne mal ablenken lassen 🙂

„Writeometer“- Diese App ist eng angelehnt an das, was auf der offiziellen NaNoWriMo- Homepage auch möglich ist: Statistiken zum eigenen Schreiben können eingesehen und aktualisiert werden. Man kann sich ein Ziel setzen, in meinem Fall, dass ich gerne bis zum 30. November 50 000 Wörter schaffen möchte, und dementsprechend jeden Tag ein Wortziel von 1667 Wörtern erreichen will. Das Writeometer erinnert mich jeden Tag zu einer von mir festgelegten Uhrzeit daran, dass ich noch schreiben muss. Es bietet auch Platz für Notizen, also ein sogenanntes „Logbuch“, und gibt mit dem „word salad“ inspirierende Tipps. Schon wenn man die Appöffnet, wird man mit einem motivierendem Quote zum Thema Schreiben begrüßt. Wer auch immer diese App erfunden hat: DANKE!

„Pinterest“ – Der Tipp stammt gar nicht von mir, sondern von der Youtuberin „Peachgalore“, die hat nämlich auch 2 tolle Videos zum Thema Schreiben gemacht, die verlinke ich euch weiter unten noch (fehlt nur noch dass ich jetzt auch anfange mit „Ich pack euch das mal in die Infobox 😀 ). Auf Pinterest könnt ihr eigene Pinnwände erstellen, denen ihr zum Beispiel die Namen eurer Projekte geben könnt. Auf so einer Pinnwand sammelt ihr alle Bilder, die für euch zu dem Thema passen, und die euch inspirieren, egal ob Fotografien oder Quotes. Wenn ihr dann beim Schreiben stockt, kann ein Blick auf die Pinnwand goldwert sein.

2. D A S  Z E U G  Z U M  S C H R EI B E N

Klar, das Wichtigste am NaNoWriMo ist und bleibt das Schreiben. Und wer klug ist, macht das am besten nicht per Hand, esseiden er steht darauf, im Dezember 50 000 Wörter abzutippen. Der Laptop ist da tausend Mal praktischer, weil er handlich ist (sodass man auch mal eine Nachtschicht im Bett einlegen kann), und auch überall hin mitgenommen werden kann. Ich habe das Glück, mir erst neulich einen neuen Laptop mit Windows 10 gekauft zu haben (ich nenne ihn auch liebevoll Akoya-Schatzi, meine Schwester nennt mich auch liebevoll verrückt), weshalb meine Motivation gleich noch ein bisschen höher ist, zu schreiben. Ein Computer ist natürlich auch akzeptabel 😀 Gleichzeitig solltet ihr unbedingt ein Notizbuch führen (besonders empfehlenswert ist eins mit Registerkarten für verschiedene Kategorien), in dem ihr alles – ALLES – über euer Romanprojekt festhaltet, vom Zeitplan der Handlung bis zu Familienverhältnissen, Adressen und Charakterbeschreibungen. Ich habe eins von meiner besten Freundin zum Geburtstag bekommen, und weil sie das Cover auch noch so schön verziert hat, benutze ich es gleich noch ein bisschen öfter.

Seit ich mein NaNoWriMo- Projekt vorbereite – ich habe schon Mitte Oktober damit angefangen, ich Übereifrige ;-)- ist es mir auch schon immer wieder passiert, dass mich unterwegs etwas total inspiriert hat, sei es ein Erlebnis, ein Lied oder eine Person, der ich begegnet bin. In solchen Fällen ist es einfach nur GOLDWERT, dass unsere Jugend so handyversucht ist, denn so ist meine gute alte Lotta-Greta (ihr seht schon, nicht nur mein Laptop hat einen Spitznamen bekommen) immer zur Stelle, wenn ich unbedingt eine Idee festhalten muss. Dem Handy-Notiz-Programm sei Dank!

3. M U S I K

Dass Musik unwahrscheinlich inspirierend sein muss, kann bestimmt jeder bestätigen, der gerne schreibt. Also wenn ihr Spotify, Deezer und Co nutzt, erstellt euch eine Playlist mit dem Titel eures Projektes, und beginnt, Musik zu sammeln, die euch dabei hilft, für dieses Projekt zu schreiben. Ich finde diese Musik irgendwie am ehesten, wenn ich mir meine Geschichte als Film vorstelle und die Musik dann praktisch die Filmmusik in einer bestimmten Szene ist. Klingt verrückt, ist es wahrscheinlich auch, bringt aber total viel. Hier findet ihr mal die Lieder, bei denen ich einfach so losschreiben und gar nicht mehr aufhören könnte.

The Naked and Famous- Girls like you

The Fray- Hold my Hand

Francesca Battistelli- Write your Story

Rachel Platten- Fight song

Gabrielle Aplin- Salvation

Grundsätzlich ist es ja auch egal, welche Musik ihr hört, Hauptsache sie gefällt euch und hat etwas treibendes, das die Finger noch schneller über die Tasten fliegen lässt.

4. P R O V I A N T  F Ü R  D I E  R E I S E

Ich will ja nichts sagen, aber ich habe die dumpfe Befürchtung, dass ich nach diesem Monat rund wie eine Kugel sein werde. November ist ja generell nicht so der Monat, in dem man übermäßig gerne joggen geht, im Freibad Bahnen schwimmt und Longboard fahren geht, ganz abgesehen davon dass meine Oma vermutlich schon wieder die ersten Bretla backt, und – hallo- wer kann da schon widerstehen.

Wenn man aber zusätzlich noch 1667 Wörter am Tag schreiben will, sieht die Sache noch mal ganz anders aus. Beim Schreiben bin ich wahrscheinlich so ziemlich der verfressenste Mensch der Welt, ohne Schokolade geht da gar nix. Aber wenn das nun mal so inspirieren ist! Und was wollen wir in den nächsten 30 Tagen nochmal erreichen, einen Roman zu schreiben oder Supermodel zu werden? Seien wir doch mal ehrlich, zu Heidi Klum schaffen wir es dieses Jahr sowieso nicht mehr.

Besorgt euch also alles, was ihr gerne esst. Klar, übermäßig Süßes ist einfach nicht gut. Übergewichtig und mit Diabetes ist der größte Romanerfolg nur noch halb so schön. Also gehen vielleicht auch eventuell mal Äpfel oder Nüsse etc. zwischendurch, Hauptsache ihr habt was zu knabbern und könnt eure Konzentration dadurch steigern.

Falls ihr auch zu den Menschen gehört, die a) Tee lieben und b) unter chronischem Schlafmangel leiden, kann ich euch sehr empfehlen, Grüntee zu trinken. Ganz abgesehen davon, dass ihr unter Umständen erkäktungsfrei durch den ersten richtig kalten Monat kommt steigert Grüntee auch das geistige Leistungsvermögen und ist sehr wirksam gegen Müdigkeit. Das hilft euch, länger durchzuhalten, um auch wirklich täglich das 1667-Wörter-Ziel zu schaffen. Genial ist übrigens auch „Türkischer Apfel“, probiert das unbedingt mal aus! Kaffee ist natürlich auch gestattet 🙂

Puffer

Da ich ja so ein überaus vorausplanender Mensch bin (hust hust) habe ich mir schon Mitte Oktober Gedanken darüber gemacht, was ich tue, wenn ich im November mal einen Tag lang nichts schreiben kann. Dieser Fall wird ganz sicher eintreten, weil ich nächste Woche einen kompletten Tag im Konstanzer Konzil bin und in der zweiten Schulwoche auf SMV-Tagung fahre, wo ich zum Schreiben ganz sicher keine Zeit habe (ich sag nur stundenlange Werwolf-Spiele und so nette Spielchen wie The Circle). Ich weiß, dass es eigentlich nicht ok ist, und ich es deswegen auch nicht als Tipp aufführen sollte, aber ich habe im Oktober begonnen, mir sozusagen Joker zu erschreiben. Also jeden Tag 1667 Wörter, Puffer, die ich einsetzen kann, wenn ich es im November mal nicht schaffe, das Tagesziel zu erreichen. Ob ich deswegen – falls ich es denn schaffe- am Ende rechtmäßiger Gewinner des NaNoWriMo bin oder nicht, das ist vermutlich Ansichtssache, aber Fakt ist, dass ich es ansonsten einfach nicht schaffen kann.

5. M O T I V A T I O N S K I C K S

Falls ihr es nicht eh schon getan habt, erzählt so vielen Leuten wie möglich davon, dass ihr beim NaNoWriMo mitmacht. Nicht, um anzugeben natürlich, sondern aus dem einfachen Grund, dass diese Leute euch hundertpro immer mal wieder fragen werde, wie es denn so läuft, und ob ihr es durchzieht und so weiter. Wie peinlich wäre es, wenn ihr sagen müsstet: „Nein, ich habe aufgeben“ ? Richtig, sehr peinlich. Deswegen: sorgt dafür, dass ihr euch in Zukunft bei jedem Schwächeanfall wieder vor Augen haltet, wie blöd es wäre, jetzt aufzugeben. Achja, und wenn ihr einen Blog habt, dann schreibt es doch am besten auch da rein, egal ob ihr 3 Leser habt oder 20, peinlich wäre es so oder so, wenn ihr am Anfang groß rumposaunt mit irgendwelchen Survival-Listen, und am Ende gar nicht mehr dabei seid (diese Infos habe ich aus einer seehr vertraulichen Quelle).

Am besten warnt ihr euer Umfeld dann auch gleich vor, dass ihr euch in den nächsten 30 Tage unter Umständen zu Furien entwickeln könntet, die mit blassem Gesicht durch das Haus wandern, nachdem sie sich 5 Stunden lang eingeschlossen haben, und die leise „Kaffee, ich brauch Kaffee, Plottwist, Scheiß Plottwist“ vor sich hin murmeln. Ich habe das mit meiner Familie zwar vorsorglich und umsichtig wie ich bin gemacht (soll sich ja keiner zu Tode erschrecken, wenn er mir begegnet), aber ich glaube damit habe ich sie eher verwirrt. Meine Mutter überlegt wahrscheinlich immer noch, was dieses NaNoNiNa eigentlich sein soll. Meine Schwester und ich hatten heute Abend auch schon einen interessanten Wortwechsel.

*21:36, erster Ferienabend*

Ich so: Gute Nacht!

Sie: Du gehst jetzt schon schlafen?!

Und ich dann so: Nein, ich geh schreiben.

So könnte es die nächsten Abende zwischen uns weitergehen, aber jetzt hab ich ihr was zu beweisen, und schon alleine deswegen will ich durchhalten. Also: sucht euch Mencshen, die euch motivieren, je indirekter desto besser.

6.  Q U O T E S

Äußerst motivierend sind auch Quotes, zu deutsch „Quoten“ oder Zitate. Ich habe an meinem Kleiderschrank eine Zitatgalerie eröffnet, und zusätzlich noch überall in meinem Zimmer Zettel verteilt, die mich inspirieren. Gefunden habe ich sie auf Instagram, in Facebook, in Song-Lyrics oder wie schon oben erwähnt auf Pinterest. Mein persönliches Motto für diesen Monat habe ich auch schon gefunden:

I may not be there yet, but I am closer than I was yesterday!

Nehmt euch das, oder ein anderes Zitat, und betet es so lange auf und ab, bis es euch in Fleisch und Blut übergegangen ist, sodass die Motivation euch nie so ganz verlässt.

Besonders toll fühlt es sich auch an, wenn ihr während der Schreibphase mal etwas fabriziert habt, dass ihr echt gut, und sozusagen „Quotenreich“ findet. Schreibt euch diese Textpassage heraus und macht daraus zum Beispiel ein Quotes-Bild, wie man es auch in sozialen Medien finden kann ( geeignete Apps hierfür sind zum Beispiel: Picsart, Instasize, PicLab ). Natürlich könnt ihr sie auch handschriftlich aufschreiben, und irgendwo gut sichtbar aufhängen. Das gibt euch das Gefühl, schon etwas richtig gutes geschafft zu haben.

7. Y O U T U B E

Neben den vielen Blogs und den Foren auf den Seiten des NaNoWriMo ist auch Youtube eine riesengroße Unterstützung. Hier habe ich euch die Videos verlinkt, die mir letztendlich den Kick gegeben haben, beim NaNoWriMo mitzumachen, und die beim Schreiben generell sehr nützlich sind.

https://www.youtube.com/watch?v=4haoZVJAgds

https://www.youtube.com/watch?v=Us2m_Y-LsSU

So Leute, das wars jetzt erstmal mit Tipps, ich melde mich bestimmt bald wieder, aber jetzt muss ich erst mal wieder an die Arbeit, 50 000 Wörter schreiben sich ja leider nicht von alleine 😀

Falls irgendjemand das hier liest, der auch mitmacht: WIR SCHAFFEN DAS SCHON 🙂

Liebe Grüße!

Mein Name ist Tabitha Anna und ich bin 24 Jahre alt. Ich komme aus dem Süden von Baden-Württemberg und liebe es, zu lesen, zu schreiben und zu reisen. Seit Oktober 2019 studiere ich deutsche und italienische Sprach- und Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau.