Panama Places // Backpacking in Zentralamerika

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Ich bin vom 03. Januar bis zum 14. Januar südwärts durch Panama gereist und dann noch weitere 16 Tage in Panama City geblieben.

Dieser Post ist eine Übersicht meiner Reise, mit allen Orten die ich gesehen habe und ein paar Informationen dazu. Für alle, die sich wegträumen wollen, oder tatsächlich Pläne für eine Reise nach Panama hegen.


Islas Bocas del Toro, Provincia Bocas del Toro

04.-07 Januar 2019

Bocas del Toro ist eine Provinz im Nordosten Panamas, die aus einem Stück Festland und dem gleichnamigen Inselarchipel in der Karibik besteht. Wir haben für drei Nächte auf der Hauptinsel Colón gewohnt und tagsüber die Inseln Zapatilla und Carenero, sowie die Sloth Island besucht. Jede einzelne Bootsfahrt war halsbrecherisch und geprägt von Aufs und Abs. Für die vielen Mitglieder unserer Reisegruppe, die zu dieser Zeit an einem gereizten Magen litten (meiner hatte natürlich auch direkt wieder Hier geschrien) war das nicht gerade angenehm, aber wir haben den Aufenthalt trotzdem sehr genossen. Ein panamesisches Sprichwort lautet sogar: Im Himmel gibt es das Paradies, auf der Erde gibt es Bocas del Toro.

Balance-Akt auf der Isla Zapatilla


Der karibische Traum auf der Isla Zapatilla

Das Wasser war so, so klar

Palm trees making a place even more beautiful

Boquete, Provincia Chiriquí

07.-09. Januar 2019

Boquete ist ein Bezirk in der Provinz Chiriquí im Westen Panamas. Die Hauptstadt des Bezirks ist Bajo Boquete, ein kleines Städtchen, das seit dem 20. Jahrhundert stark europäisch geprägt ist. Nahe Bajo Boquete liegt Alto Boquete, ein Hochland, über dem sich der Cloud Forest erstreckt. Die drei Tage, die wir in Boquete verbracht haben, reichten bei Weitem nicht aus, um die vielfältigen Möglichkeiten an Aktivitäten auszuschöpfen. Neben dem Hanging-Bridges-Hike und dem Lost-Waterfall-Hike, den wir gemacht haben, kann man in Boquete auch noch Ausritte, Kaffeeplantagenbesichtigungen, ZIP-Lining und Raftingtouren unternehmen. Von allen Seiten Panamas – Strände, Inseln, Berge – hat mir das Hochland mit seinen faszinierenden Facetten, Flora und Fauna beinahe am besten gefallen.

Auf den Hanging Bridges im Cloud Forest

Funny photos designed by Ernyk

Found the lost waterfalls…

-Take it in but don´t look down –


Santa Catalina, Provincia Veraguas

09.-11. Januar 2019

Santa Catalina ist eine kleine Fischerstadt in der Provinz Veraguas und liegt an der Küste des Pazifiks. Ehrlich gesagt hatten wir vor der Busfahrt dort hin etwas Angst, weil uns Ernyk von der Abgeschiedenheit dieses Ortes erzählt hatte. Kein Bankautomat, kein Internet, kein Netz, keine Restaurants. (Wir würden drei Tage im Oasis Surf Camp außerhalb der Stadt verbringen, daher die gänzliche Nichtexistenz von Zivilisation)

Und dann kamen wir an diesen Ort, und alles was ich fühlte, war Magie. Von der ersten Sekunde an hatte mich dieser Ort. Es scheint dort keine Zeit zu geben, und keine Welt außerhalb, und ich hätte ewig bleiben können. In diesen drei Tagen, in denen ich im Pazifik schwamm, zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Surfbrett stand und mir damit meinen Kindheitstraum erfüllte (Klischee ahoi) und auf dem selben Surfbrett UNO spielte, fand ich mich auch zum ersten Mal seit langem wieder alleine schreibend wieder.

Der perfekte Beginn für alles ist eine Nacht wie diese: in irgendeiner kleinen Stadt namens Santa Catalina, an einem Ort, für den man Flüsse überqueren und das Leben, das man besitzt, zurücklassen muss. DREH DICH NICHT UM. An diesem Ort geht die Sonne in Momenten unter, die länger sind, als ich es gewohnt bin. Danach bleibt ein schmaler Streifen weiß am Himmel, und eine Lichterkette in den Kronen der Palmen. Es bleibt das Gefühl von Salz auf deiner Haut, vom Meer zwischen Amerika und Asien. Es bleibt das Gefühl, du selbst zu sein, sein zu dürfen. Ich sehe mein kleines Leben neben dem von hundert anderen, und ich begreife, wie überhaupt nicht alleine wir sind. All die Sorgen und Probleme, die uns durch den Kopf gehen, fühlt im selben Moment irgendeiner auf der Welt mit uns, und am Ende spielen sie alle keine Rolle, weil er Pazifik weiter seine Wellen hin- und herzieht.

El Valle del Antón, Provincia Coclé

11. – 12. Januar 2019

CALDERA – das Wort, das mir in der Abiturprüfung 2018 gefehlt hat und unter dem ich mir nie etwas richtiges vorstellen konnte. Jetzt weiß ich ganz genau, wadas ist.

Das Valle del Antón liegt in einer Caldera und ist ein kleines Dorf, das fast ein bisschen europäisch aussieht. Wir haben dort zwei Hikes gemacht, einen zum Sonnenuntergang und eine zum Sonnenaufgang. Bei ersterem waren Erica, Corrado, Maike und ich zwar nicht allzu weit gekommen, aber lustig war es trotzdem, und der Sonnenaufgang am nächsten Morgen mit Ernyk, Sandra und Jan war schlichtweg – magisch.

you guys are better than sunsets

Es gab in diesen 48 Stunden nur eines, was die Glücksgefühle in mir dämpfte, und das waren die Gedanken an den bevorstehenden Abschied von der Gruppe. Wie schlimm es wirklich werden würde, konnte ich Gott sei Dank noch nicht erahnen.

Panamá Ciudad, Provincia Panamá

12. – 28. Januar 2019

City of contrasts, I have fallen for you

Panama Stadt – für 16 Tage mein Zuhause. Diese Stadt beherbergt alles.

Straßenkreuze und Regenwälder

Seitengassen und Autobahnen

Meer und Hitze

bröckelnde Fassaden und glänzene Villen

Fischmärkte und Einkaufszentren

Trendpubs und Straßenstände

Hütten und Skylines

elende Armut und berstender Reichtum

und Freundlichkeit.

Besichtigung des Panama-Kanals und des dazugehörigen Museum, Miraflores Locks
Cerro Ancó – der höchste Punkt in Panama Stadt
Das erste Mal in Casco Viejo, dem zweitältesten Stadtteil Panamas
PANAMA CITY LIGHTS : Der erste Abend an der Cinta Costera

Das, was Panama Stadt für mich so bittersüß macht, ist die Tatsache, dass ich in dieser Stadt Abschied von Menschen genommen habe, die ich am liebsten für immer behalten hätte. Die Worte Nie wieder scheinen auf die Fassaden und Straßen geschrieben zu sein. Nie wieder werde ich diese Menschen sehen. Nie wieder mit ihnen gemeinsam reisen. Nie wieder mit Cassie im seichten Meer von Santa Catalina sitzen und über alles mögliche reden. Nie wieder Tequila-Tasting, Lagerfeuer, wilde Nächte. Denn ja, sogar Jan und ich ließen uns an unserem vorletzten gemeinsamen Abend noch zu Clubnacht überreden.

An unserem letzten dann standen wir auf einer Rooftop-Bar in Casco Viejo, um uns herum blinkten die Wolkenkratzer, und Ernyk war der erste, der sich verabschiedete. Jeder, der danach kam, machte alles nur noch schlimmer.

Ich hasse Abschiede, immer. Aber wenn ich mich von Marine in Frankreich, von Marina in Namibia oder von den Leuten im Zeltlager verabschiede, weiß ich doch immer, dass ich sie wiedersehe.

Unsere G-Adventures-Gruppe sehe ich im Zweifelsfall nie wieder. Ich wünschte, ich könnte zurückgehen, an die Bar des Selina-Hostels, San José, und dann könnten wir alles von vorne erleben. Ich würde es immer wieder tun, denn es war gut, von vorne bis hinten. Danke. Thank you. Gracias.

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Panama Stadt hatte dann noch jede Menge weitere Überraschungen für mich bereit. Und in die Listen der Gegensätze dieses Ortes reihten sich im Laufe der nächsten Wochen Zufriedenheit und Angst, Aufregung und Panik, Chaos und Fügung, Zusammenstöße und Umarmungen. Und am Ende überwog immer das Gute.

Sonntagmittag am Amador Causeway
Rush hour an der Cinta Costera

Islas San Blas, Comarca Kuna Yala

21. Januar 2019

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Lange nach unserem Abschied von der GAdventures-Reise und gefühlt in einem anderen Leben hatten wir noch einmal die Möglichkeit, einen anderen Teil Panamas kennenzulernen. Gemeinsam mit anderen Volunteers sind Jan und ich eines Morgens noch einmal zurück an den Atlantik gefahren, nur diesmal in den Süden in die autonome Region Kuna Yala. Von dort aus ging es mit Booten auf die Inselkette San Blas. Die Bootsfahrten in Bocas waren übrigens gar nichts gegen die Überfahrt auf die San Blas Inseln, aber hey, so eine Nahtod-Erfahrung gehört zu einem christlichen Weltjugendtag wohl einfach dazu. Passend zum Thema Nahtod hatten wir nach unserer Ankunft das Gefühl, im Paradies angelangt zu sein. Die Bilder sprechen für sich!

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Von diesem Paradies am Atlantik wieder zurück in den täglichen Wahnsinn von Panama City zu kommen, war… ernüchternd. Und gleichzeitig wunderschön.

Was ich in zwei Wochen Panama Stadt und während dem größten Ereignis der Landesgeschichte erlebt habe, erzähle ich in meinem nächsten und letzten Panama-Post.

Bis dahin wünsche ich euch allen eine gute Zeit

Mein Name ist Tabitha Anna und ich bin 24 Jahre alt. Ich komme aus dem Süden von Baden-Württemberg und liebe es, zu lesen, zu schreiben und zu reisen. Seit Oktober 2019 studiere ich deutsche und italienische Sprach- und Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau.