Etwas ist anders auf meinem Blog. In der schmalen Brolwserzeile steht nicht mehr www.sommertinte.de, diese Seite gibt es nicht mehr. Stattdessen steht groß und breit TABITHA ANNA in der Headerzeile.
Es sind eigentlich nur Worte, aber was heißt „nur“, wenn es um Worte geht? Worte sind meine große Liebe, in Büchern und in Tinte geschrieben. In Liedern habe ich immer mehr auf den Text geachtet als auf die Melodie. Ich habe lesen gelernt, als ich fünf war, und im Kindergarten mein erstes Buch „veröffentlicht“. Ich suche, brauche, liebe Worte.
Was sich eigentlich verändert hat – bin ich.
Das bin ich Anfang 2016, wenige Monate nachdem mein erster eigener Blog online ging. Er entstand dank meinem Onkel, mit der Intention, mir mehr Raum zum Schreiben zu geben und meiner Familie eine Möglichkeit, meine Texte zu lesen. Der Name entstand danach, als mein Onkel mir riet, einen gut verständlichen, prägnanten Titel zu finden. Und ich fand ihn:
Sommertinte.
Zurückzuführen ist der Name auf den Fakt, dass ich Sommer mag und gerne schreibe. Am Anfang war Sommertinte eine kleine Pflanze, die heranwuchs und ihre Samen in die Welt gepustet hat. Gewissermaßen ist es das immer noch. Mein kleiner, unbekannter Blog, auf dem ich ich selbst sein kann.
Sommertinte hat mich begleitet, über drei Schuljahre, 15 Reisen, zwei Lebensabschnitte und unzählige Worte hinweg. Mit der Zeit sind viele Menschen dazugekommen, die bei „Sommertinte“ neugierig geworden sind und mehr lesen wollten.
Sommertinte war für mich mein Sprachrohr, der Ort an dem ich meine Meinung sagen konnte, wenn sie sonst keiner hören wollte, an dem ich meine Begeisterung für alles und jeden teilte.
Und eins kann ich sagen: Daran wird sich nichts ändern. Ich liebe meinen Blog, ich liebe es, Menschen darüber zu erreichen und mich selbst auszudrücken. Ich hoffe, dass ich das noch viele weitere Jahre genießen darf.
Und obwohl alle diese Texte zu 100 Prozent „Ich“ sind, war ich doch hauptsächlich „Sommertinte“. Mein eigener Name ist selten gefallen, und das fand ich gut. Es gibt viele Blogs, die damit sehr erfolgreich sind.
Seit ich mein Abitur gemacht habe, hat sich aber unglaublich viel verändert. Wenn du nicht mehr Teil einer riesengroßen Gemeinschaft bist, fängst du zwangsläufig an, dich mal mit dir selbst zu beschäftigen. Wer bin ich eigentlich?
Ich bin Tabitha Anna.
Tabitha ist hebräisch und bedeutet übersetzt „Gazelle“. In der Bibel ist Tabitha ein Mädchen, das nach ihrem Tod von Jesus wieder zum Leben erweckt wird. Für mich ist Tabitha der Name mit dem ich nie zu 100 Prozent glücklich war, weil man daraus außerordentlich viele kreative Spitznamen bilden kann, die nicht unbedingt immer schön klingen. Der Name, bei dem prinzipiell die Mehrheit erstmal irritiert und zaghaft fragt: Wie nochmal?
Aber Tabitha ist auch der Name, bei dem viele überrascht sagen: „Der Name gefällt mir!“. Vor allem in Panama habe ich so viel Zuspruch bekommen, und das hat mich gefreut, weil ich spürte, dass es wirklich ehrlich war.
Anna ist mein Zweitname, und ich mochte ihn immer schon mehr als meinen ersten. Ich bin nach einer Vorfahrin von mir benannt, die vor uns in unserem Haus gelebt hat. Aus den Erzählungen von ihr weiß ich, wie fröhlich sie war, und mit welcher Ruhe sie alle Herausforderungen angegangen ist. Etwas, das ich definitiv noch lernen muss. Auch meine Uroma, Oma und zwei Cousinen tragen Anna als Erst- oder Zweitnamen.
Tabitha ist für mich das Ungewöhnliche und Fremde, das mich auf Reisen und bei Herausforderungen erwartet, und gleichzeitig das Christliche, das mich dabei tröstet. Anna erinnert mich an meine Heimat und meine Wurzeln und an die Lebensweise meiner Vorfahrin, die ich bewundere.
Tabitha Anna – das bin ich jetzt.
Der US-amerikanische Künstler Mike Posner sagt es in seinem Titel „Move on“ so:
Beginnings always hide themselves in ends
Ich freue mich auf einen neuen Beginn mit tabitha-anna.de, mit vielen neuen in Blogbeiträgen festgehaltenen Erlebnissen und jedem einzelnen von euch.
Danke!