On the road to who knows where

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Thats exactly where I am: on the road to who-knows where!

Es ist wieder soweit.

Es ist wieder so ein Abend, der anders ist als die anderen, wie der Abend vor China, und der Abend vor Berlin. Ich verreise wirklich nicht selten, aber mit dem Gefühlswirrwarr vor der Abreise komme ich einfach nie klar, egal wie weit und wie lange ich schon weggefahren bin. Ich sitze vor gepackten Koffern, und in mir kribbelt es vor Aufregung, weil ich keine Ahnung habe, was mich in den nächsten 7 Tagen erwarten wird. Das einzige, was ich euch wirklich verbindlich sagen kann ist mein Ziel: Polen, genauer gesagt die 75 0000-Seelen Stadt Mysłowice. Mysłowice wird aber nicht der einzige Ort sein, den wir kennenlernen werden, denn eigentlich reisen wir an, um den Weltjugendtag in Krakau mitzuerleben.

Krakau liegt zwar 70 Kilometer westlich von Mysłowice, wird aber wahrscheinlich täglich von uns angefahren. Ich bin gespannt, aufgeregt, ängstlich und alles auf einmal, aber eines steht fest: das wird ein Abenteuer. Abenteuer – ich finde schon das Wort irgendwie ganz besonders, ein lebender Beweis dafür dass 9 Worte ausreichen um ganz viele Bilder im Kopf zu erzeugen. Und siehe da- ein paar dieser Bilder sind von meinem Kopf direkt in diesen Blogpost gewandert 😛

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Auf diesem qualitativ hochwertigen, nicht mehr ganz so aktuellen Foto könnt ihr meine liebste Cousine und mich bei unserem vermutlich ersten Abenteuer betrachten. Die wahnsinnig spektakuläre Fahrt führte uns dem Hintergrund nach zu urteilen an den Bodensee. Der wurde von unserer Familie schon immer gehypet, deswegen war das sicher nicht der letzte Ausflug dorthin, und spätestens seit dem Europakonzil letztes Jahr und dem Wiedersehen dieses Jahr sind wir auch auf eigener Faust rund um den Bodensee unterwegs. Nachdem wir zwei Mal gemeinsam nach Berlin gefahren sind und auch schon zusammen in Rom und Whitstable/London waren, geht es jetzt nach Polen.

Das ist das Gute an Abenteuern: man muss sie nicht alleine antreten, und am besten nimmt man die Person mit, mit der man sich am wohlsten fühlt, die man am besten kennt und mit der man schon gute Erfahrungen auf Reisen gemacht hat. Lieblingscousinchen, ich würde mal sagen du hast den Test bestanden.

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Auf diesem Foto entdecke ich die schöne Stadt Freiburg, besser gesagt die Bächlein der schönen Stadt Freiburg, und die waren in dem Alter überhaupt das allerwichtigste! 🙂

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Diese Bilder tanzen so ein bisschen aus der Reihe, denn eigentlich kann man die Reisen nach Italien mittlerweile nicht mehr als Abenteuer bezeichnen. Nach über 8 Jahren Campen am schönsten Ort der Welt ( Marina di Venezia 😛 ) weiß ich alles über diese Gegend, ich erkenne jedes Jahr Menschen wieder und selbst Venedig kommt mir nicht mehr ganz so verwinkelt vor. Also hier mal noch die Fortsetzung der Italien-Bilder-Serie, mit etwas aktuelleren Fotos 😀

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Auch sonst war ich immer schon ein sehr abenteuerlustiges, aktives Kind, und ihr könnt es euch – spätestens nach dem Bild von Freiburg – wahrscheinlich schon vorstellen: ich habe keine Gelegenheit ausgelassen, so richtig nass zu werden.

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Das bleibt so , du kannst es nicht erklaeren doch du weisst, es ist so, ob schleichen oder trampeln du wirst nass!

Jupiter Jones

Nass werden – in gewisser Weise kann mir das auch in Polen passieren. Wenn man so uninformiert und auf gut Glück in eine Reise startet wie ich gerade, gibt es immer ein gewisses Risiko. Natürlich sitze ich nicht in einem klapprigen VW-Bus und bin ohne Personalausweis unterwegs, so typisch Tumblr also, aber ich habe mich relativ wenig damit befasst, was da wirklich auf mich zu kommt. Ich weiß nur: morgen, 20:45 Uhr Abfahrt, genug Essen einpacken.

PicsArt_07-24-02.12.34[1]Und bestenfalls komme ich mit so vielen Geschichten nach Hause, dass ich damit auch so eine Bibliothek füllen könnte. Das ist doch mal ein gutes Lebensziel: am Ende so viele Erinnerungen zu haben, dass ein Raum damit voll wird. Aber gleichzeitig so, dass man nicht an das Materielle gebunden sein muss.

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Weil ich ein Mädchen bin, konnte ich es beim Packen für Polen trotz Dauerohrwurm von Silbermond („Es reist sich besser mit leichtem Gepäck…“) nicht lassen, auch ja ALLES einzupacken, was ich EVENTUELL brauchen könnte. Jemand, der mich viel zu gut kennt, hat auch gleich das Problem erkannt: viel zu viel Schminkzeug.

Aber hey!!! Wer weiß wie viele Franzosen auf dem Weltjugendtag rumlaufen und nur darauf warten, mich zu heiraten, damit ich endlich pausenlos französisch reden kann??? ;P

Jedenfalls sieht das Endergebnis meiner Packerei jetzt so aus:

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RUCKSACK

Eventuell wird mein Rücken absterben unter der Last der vielen Wimperntusche (und den anderen, viel unwichtigeren Dingen), aber eventuell läuft auch alles einfach gut und ich kann euch in einer Woche berichten, wie es war, in Myslowice und Krakau. Ich bin froh, dem Alltag zu entkommen, der in letzter Zeit ja nicht so einfach für mich war, und ich hoffe, auf dem Weltjugendtag dem Frieden zu begegnen, den man sonst gerade ganz und gar nicht antrifft.

Gerade die Gewalttag in Reutlingen hat mich echt erschüttert, immerhin sind wir da regelmäßig zum Shoppen (neue Wimperntusche und so 😛 ) und es ist alles so nahe.

Euch allen wünsche ich einen wunderschönen Beginn der Sommerferien,

wir haben es uns sowasvon verdient!!!

 

Mein Name ist Tabitha Anna und ich bin 23 Jahre alt. Ich komme aus dem Süden von Baden-Württemberg und liebe es, zu lesen, zu schreiben und zu reisen. Seit Oktober 2019 studiere ich deutsche und italienische Sprach- und Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau.