Du bist die Entscheidung | Work@Sig

Kategorien Gedanken

Für mich kaum mehr zu glauben, aber es gab eine Zeit, da hat www.tabitha-anna.de noch nicht existiert, und ich saß noch da und träumte davon, mit dem Schreiben weiterzukommen. Es gab auch eine Zeit, da war mein Blog schon auf dem Netz aber alles blieb trotzdem beim Alten- nichts ärgerliches, sondern einfach normal für mich. Nicht, dass heute alles anders wäre, zum Glück nicht. Aber da war dieser Tag in den Pfingstferien dieses Jahres, an dem ich via Facebook kontaktiert wurde, von einer Frau die bei der Wirtschaftsförderung Sigmaringen, unserer Kreisstadt arbeitet. Durch einige Zufälle ist sie auf meinen Blog gestoßen und hat sich mehrere Artikel durchgelesen. Daraufhin bat sie mich um ein Treffen.

Ich – 16 Jahre alt, null erfahren aber hey warum nicht- sagte zu, ohne auch nur die leiseste Ahnung, was mich wohl erwarten würde. Vor Kidnapping hatte ich aber dennoch eher keine Angst, immerhin sollte das Treffen am hellichsten Tag im beliebtesten Café der Stadt stattfinden. Was mit einem unvoreingenommenen, spontanen Mittag begann endete in viel Enthusiasmus und große Pläne. Grob gesagt geht es um das Projekt „Work@Sig“ der Wirtschaftsförderung, das Jugendlichen des Landkreises in den Sommerferien die sogenannten Firmenerlebnistage ermöglicht, bei denen sie den Firmen und Betrieben der Umgebung einen Tag über die Schulter schauen dürfen. Ich war 2015 selbst Teilnehmerin dieses Projektes und habe meine Erfahrungen im Seniorenheim in diesem Blogpost festgehalten. Meine Begeisterung für das Projekt ist da deutlich rauszuhören, deswegen ist es kaum verwunderlich, dass ich an diesem Mittag in Sigmaringen direkt zugesagt habe, als es darum ging, ob ich Lust hätte, mitzuarbeiten. „Dein Schreibstil ist genau das was wir brauchen!“ hieß es. Mein Schreibstil? Habe ich einen Schreibstil, meinen Schreibstil? Zu diesem Zeitpunkt lief mein Blog schon beinahe ein Jahr, aber ich hatte noch nicht das Gefühl, damit eine Einheit geschaffen zu haben, ich hätte nie gedacht, dass jemand sagen würde: „Den Schreibstil mag ich!“ Wenn ich einen Blogpost schreiben will, setze ich mich hin und schreibe los, zugegebenermaßen oft ohne eine einzige Korrektur oder eine Verbesserung. Dass jemand dahinter einen bestimmten Ton erkennt, den er gut findet, hat mich sehr gefreut.

Von da an hat sich alles – wie so oft- verselbstständigt. Plötzlich war ich „Work@Sig“-Bloggerin, schrieb Texte zum Projekt und zum Thema Berufsfindung generell. Manche Texte wurden auf Facebook gepostet und es hat mich gleichermaßen überrascht wie gefreut dass so viele meiner Freunde diesen Beitrag gesehen und geliket haben. Danke! 😉

Einmal war ich auch im Büro der Wirtschaftsförderung zu Besuch, wo mich besonders der Kreativraum beeindruckt hat (nur leider wollen meine Eltern bisher keine Einsicht zeigen und mir auch einen bauen- aus dem Badezimmer oder s0). Wir haben einige neue Pläne gemacht- wir das ist der Chef der Wirtschaftsförderung und die Mitarbeiterin, die mich damals schon angeschrieben hat. Welche Pläne genau das sind, wird sich zeigen, da muss man noch gespannt sein 😉

Am Mittwoch gab es dann das bisherige Highlight in meiner Work@Sig-Laufbahn. Die Wirtschaftsförderung veranstaltete in der Stadthalle Sigmaringen ein sogenanntes „Stelldichein“. Im Grunde genommen ging es darum, den Firmenverband des Landkreises an einen Tisch zu holen, neue Wege und Projekte vorzustellen und ins Gespräch zu kommen. Für mich eine große Ehre: ich und das Blog-Projekt, sowie mein eigener Blog sollten auf der Bühne kurz vorgestellt werden.

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Wieder einmal hatte ich keine Ahnung, was mich wohl erwarten würde, als ich am Mittwochmittag zur Generalprobe für das Interview erschien. Es lief dann aber alles wie am Schnürchen, auch als es Abends losging.

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. Die Stadthalle war gefüllt mit wichtigen Firmenvertretern, die allesamt über einen roten Teppich das Foyer durchquert hatten. Während noch Begrüßungsworte ausgesprochen wurden, saß ich schon mit klopfendem Herzen hinter dem Vorhang auf der Motorhaube des Work@Sig-Autos, starrte in die Dunkelheit und wartete auf meinen Einsatz.

Hätte ich Anfang des Jahres geglaubt, dass das hier passieren würde? Niemals.

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Bevor die Leinwand hochging, die mich vom Publikum trennte, wurde noch ein Text eingespielt, den ich geschrieben habe und den ich eine Woche vorher eingespielt habe. Als die Leinwand oben war und ich genug dämlich ins Publikum gegrinst habe, wurden mir noch zwei drei Fragen zu www.tabitha-anna.de gestellt, und dann war mein Auftritt auch schon zu Ende.Den Rest des Abends konnte ich ganz entspannt genießen, und vor allem auch gespannt dem Vortrag von Urs Meier folgen, dem eigentlichen Stargasts des Abends.

Nein, ich kann mich nicht wirklich als Fußballfan bezeichnen, und nein ich wusste vorher nicht, wer dieser Urs Meier ist, aber zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass seine Hochzeiten auch vor unserer Generation lagen. Urs Meier war nämlich Weltschiedsrichter, später ZDF-Kommentator und heute Inspiration und Motivations-Coach für Firmenführer und Betriebsleiter. Er hält nicht nur Vorträge, sondern hat auch zwei Bücher verfasst. Dabei dreht sich alles um eine Botschaft: DU BIST DIE ENTSCHEIDUNG.

Du entscheidest für dich, kein anderer. Vielleicht hat nicht jeder das Abseits gesehen. Vielleicht liegst du auch falsch. Wichtig ist vor allem, dass du die Entscheidung triffst, egal wie sie ausfällt. Es gibt keine 50-Prozent Entscheidungen: entweder du tust etwas, oder du tust es nicht. Das erinnert uns an ein Lied. Liebs oder lass es, alles dazwischen gibt’s nicht.

Doch man kann das auch auf andere Dinge beziehen. Unser ganzes Leben besteht aus Entscheidungen, die wir irgendwann einmal – bewusst oder unbewusst – getroffen haben. Es ist schön, wenn man die Linien eines Ereignisses so zurückverfolgen kann, dass einem klar wird, welche Entscheidung da hin geführt haben. Nicht immer funktioniert das gut, und das muss es auch nicht. Wir sind auch nur Menschen. Wir treffen Fehlentscheidungen, aber das heißt nicht, dass damit alles vorbei ist.

Urs Meier hat mir gezeigt, dass der Fußball eigentlich verdammt gut mit dem echten Leben verglichen werden kann. Und das Schiedsrichterleben auch. Das Wichtigste beim Fußball ist: Schieß! Und das Wichtigste beim Schiedsrichterleben: treffe Entscheidungen!

Und wenn das nicht das Leben beschreibt, dann weiß ich auch nicht 😉

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Ich bin glücklich, Urs Meier getroffen zu haben, froh, dass meine Entscheidung bei Work@Sig zu arbeiten mich zu diesem Abend geführt hat und gespannt auf alles, was noch kommt.

Danke an dieser Stelle an alle, die diese Veranstaltung getragen und möglich gemacht haben. Es war eine großartige Erfahrung!

Viel Glück beim Tore schießen und Erfahrungen sammeln euch allen- so falsch kann es gar nicht sein!!

 

 

 

 

Mein Name ist Tabitha Anna und ich bin 23 Jahre alt. Ich komme aus dem Süden von Baden-Württemberg und liebe es, zu lesen, zu schreiben und zu reisen. Seit Oktober 2019 studiere ich deutsche und italienische Sprach- und Literaturwissenschaft in Freiburg im Breisgau.